Der Haushalts-Check mit Yvonne Willicks

Keine Schraube locker – Gutes Werkzeug für kleine Baustellen

Werkzeug

Während der Pandemie wurden die eigenen vier Wände immer wichtiger. Schließlich waren alle zuhause. Die Folge: Ein echter DIY-Boom. Im Ersten Jahr der Corona-Pandemie konnten die Baumärkte ihren Umsatz auf 26 Milliarden Euro steigern. 14 Prozent mehr im Vorjahr. Aber, woran erkennt man eigentlich gutes Werkzeug?

Koffertest – Was muss ein Werkzeugkoffer kosten?

Die Karriere als Heimwerker startet meist mit einem Werkzeugkoffer als Allround-Lösung. Hier hat der Verbraucher die Qual der Wahl, denn Werkzeugsets gibt’s in verschiedenen Größen und Preisklassen. Ein junges Pärchen, testet für Yvonne drei Werkzeugkoffer an ihrem eigenen DYI-Projekt, einem Transporter, der zum Wohnmobil umgebaut werden soll.  

Diese Koffer treten gegeneinander an: 

Das „Werkzeugset für den Haushalt“ von Amazon Basic 

Für knapp 45 Euro bekommt der Kunde immerhin 51 Teile. Beim genaueren Hinschauen fällt aber auf: Hier wird an der Qualität gespart. Die Klingen des Seitenschneides schließen nicht richtig und auch der Hammer macht keinen Qualitativ hochwertigen Eindruck.  

Der Parkside Werkzeugkoffer von Lidl. 

Hier gibt’s 95 Teilen für knapp 55 Euro. Trotzdem ist die Qualität besser als beim Werkzeugset von Amazon. Der Hammer trägt das GS-Zeichen und auch der TÜV Rheinland hat ihn geprüft. Ein klares Qualitätsmerkmal. Bei allen anderen Werkzeugen muss der Kunde dem Hersteller vertrauen. Den Parkside Werkzeugkoffer gibt man zwar nicht an seine Enkel weiter. Hobbyheimwerker kommen mit dem Werkzeug aber zurecht.

Der Proxxon PKW- und Universalwerkzeugkoffer

Der Koffer beinhaltet am wenigsten Teile, trotzdem ist er der teuerste im Test.  Die UVP liegt bei 200 Euro, die Redaktion hat für 47 Werkzeuge im Angebot rund 150 Euro bezahlt. Beim Koffer von Proxxon bekommt man teilweise Markenqualität, die mehrere Jahrzehnte halten kann. Sowohl die Kombizange, als auch die Wasserpumpenzange kommen von einem namenhaften Hersteller aus Wuppertal. Auch die anderen Werkzeuge sind qualitativ besser verarbeitet.  Das ist nachhaltiger und unterm Strich trotz höherem Preis günstiger, weil der Verbraucher sich bestenfalls nie wieder neues Werkzeug kaufen muss.

Werkzeugkoffer selbst zusammenstellen – Was muss rein?

  • Bithalter und Bits –  Der Schraubendreher-Ersatz spart Platz, da kein kompletter Satz Schraubendreher angeschafft werden muss. 
  • Einen Schlosserhammer – Ein Kopfgewicht zwischen 100 und 500 Gramm reicht in der Regel aus. 
  • Eine Steckschlüsselsatz – Ratsche und Nüsse um Muttern zu lösen.  
  • Ein verstellbarer Ringsschlüssel mit Ratschenfunktion – für schnelles Arbeiten an schwierigen Stellen.
  • Eine Kombizange als Allzweckwerkzeug zum Fixieren und Durchtrennen. 
  • Ein Phasenprüfer um Stromleitungen zu überprüfen. 
  • Und ein Zollstock zum nachmessen.


Kleine Kollegen – was taugen Mini-Akkuschrauber?

Die meisten Heimwerker haben einen Akkuschrauber zuhause. Seit neustem gibt es die auch im praktischen Handtaschenformat.  Aber haben die kleinen Kollegen auch genug Power?    

Yvonne, Redakteur Maurice und Werkzeugexperte André Brockschmidt machen den Test. Auch hier treten wieder drei Geräte gegeneinander an. 

Der Bosch IXO 6 – die Redaktion hat ihn im Angebot für knapp 50 Euro gekauft. 

Der Xiaomi Mijia – für 45 Euro 

Der Parkside PAS 4 D5, von Lidl – für ca. 30 Euro.  Er kommt im Praktischen Koffer mit verschiedenen Aufsätzen. 

Das Ergebnis: Keiner der Schrauber konnte eine 6 cm Schraube bündig in Fichtenholz versenken. Wer Terrassendielen verlegen oder eine Gartenhütte zusammenschrauben möchte, wird mit einem kleinen Akkuschrauber vermutlich nicht glücklich. Dann lieber direkt zu einem größeren Modell mit Wechsel-Akku und höherem Drehmoment greifen, um Nerven und Zeit zu sparen.

Der Film von Maurice Kaufmann wird am Mittwoch, den 30.03.2022 um 21:00 Uhr im WDR ausgestrahlt.